„SchoolJam“: Musik macht Schule

Das Schülerband-Festival „SchoolJam“ begeistert mit Authentizität, großartigen Künstlern und ist zudem ultimatives Beispiel für gelingende Pädagogik.

SchoolJam Logo

Mick und Keith gingen einst gemeinsam zur Schule, bevor sie sich 1962 auf einem Bahnsteig im englischen Nirgendwo trafen, um ein musikalisches Projekt zu starten, das auch im Sommer 2018 noch deutsche Bühnen bespielen wird und zu dem Erfolgreichsten gehört, was Popularmusik jemals hervorgebracht hat. Oh ja, und Brian, Dennis und Carl trafen zur gleichen Zeit irgendwo in Kalifornien auf Alan, um kurze Zeit später eine Kapelle zu gründen, die als erfolgreichste Surfmusikunternehmung aller Zeiten gelten dürfte. Jetzt sind Bands wie „AberHallo“ oder „Superheld“ oder „Sonic.The Machine“ noch keine rollenden Steine oder Strandjungs, einen ersten Meilenstein haben die bis dato letzten drei Sieger des Schülerband-Festivals „SchoolJam“ aber bereits erfolgreich auf der Erfahrungshabenseite verbuchen können.

Warum dieses Ereignis im Spätherbst eines jeden Jahres für gern gesehene Aufruhr in Form kreativer Betriebsamkeit an tausenden deutschen Schulen, musikalischen Einrichtungen und Jugendzentren sorgt, ist relativ einfach zusammenzufassen: Ein durchdachtes Konzept trifft auf Authentizität und im Mittelpunkt steht eben kein möglichst gut oder nicht einmal verschleierter kommerzieller Aspekt, sondern Musik begeisterte Kinder und Jugendliche, deren Leidenschaft Jahr für Jahr dorthin gebracht wird, wo sie hingehört, große Bühnen. „SchoolJam“ ist eine Erfolgsgeschichte mit all seinen Partnern, Möglichkeiten und inhaltlichen Facetten. Eben weil es so viel mehr ist als bloßer Nachwuchscontest. Alle werden mitgenommen, keiner wird abgehängt, vergessen, erfährt Zurückweisung: In einem Moment, in denen die Gesellschaft hierzulande so gespalten ist wie selten zuvor, entwickelt ausgerechnet eine Schülerband-Festival Vorbildcharakter. Mindestens bemerkenswert.

Bunt, vielfältig, fair und transparent

Die Parameter des Events sind durchaus vielfältig und allesamt beachtenswert. Natürlich interessieren sich die Medienpartner allesamt gerne und zugespitzt für die dann irgendwann beste Schulband in deutschen Landen. Späterer Superstar-Status ist ja nicht ausgeschlossen und da möchte man sich gerne frühzeitig positionieren. „SchoolJam“ ist aber de facto viel mehr als nur dieser Wettbewerb. Das Festival erreicht bis zu 17.000 Einrichtungen in Deutschland mit einer Idee: „In erster Linie soll bei Jugendlichen die Freude am aktiven Musizieren geweckt werden, Jugendliche davon zu überzeugen, wie viel Spaß es bereitet, ein Instrument zu erlernen und in einer Band zu spielen.“, verrät ein erster Blick auf die Homepage. Die Kenntnis und Nutzung elektronischer Gerätschaften muss sich nicht auf Spielekonsolen und Rechner beschränken, „SchoolJam“ motiviert zur aktiven Beschäftigung mit der Musik, zu Bandgründungen und der Abenteuerreise, die eigene Kunst auf die Bühne zu bringen. Es ist in der Entwicklungspsychologie und Hirnforschung längst etabliertes Wissen, dass sich aktives Musizieren sehr positiv auf die Persönlichkeitsentfaltung insbesondere junger Menschen auswirkt. Außerdem werden Kompetenzen wie Konzentrationsfähigkeit und Kreativität gefördert ebenso wie soziales Verhalten in und außerhalb von Gruppen.

schooljam KORG Infostand

Und besagter Wettbewerb auf der Suche nach der talentiertesten Nachwuchscombo im Rahmen des „SchoolJam“ bleibt dabei ein angenehm unaufgeregter Nebenschauplatz. Es geht fair und jederzeit transparent zu, alle Starter haben die gleichen Chancen, zudem entscheiden Jurys und ein Online-Voting über die Perspektive einer Bewerbung. Und die gibt es zuhauf: Nach klaren Kriterien werden aus dem großen Pool rund 120 Bands ausgewählt, die dann in regionalen Finalshows gegeneinander antreten. Am Ende erhalten acht Nachwuchskapellen eine Einladung zur Musikmesse Frankfurt und dürfen dort ein Set vor Publikum und renommiertester Jury spielen. Am Ende wird natürlich ein Sieger gekührt. Weil aber „SchoolJam“ bunt ist, vielfältig, umfangreich und inhaltlich kaum zu fassen, gibt es viele engagierte Freunde und Förderer. Unter anderem auch Knowhow- und Geldgeber: Viele wollen dabei sein und die es dann schaffen, nehmen sich angenehm zurück, sicher keine Selbstverständlichkeit im Umfeld der Popindustrie.

Unterstützung von vielen Seiten

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert finanziell und hat sicher auch gerne an der Coolness dieses Happenings teil, Veranstaltungspartner wie die Musikmesse Frankfurt oder die einstigen Indie-Hochburgen „Southside“ und „Hurricane“ locken mit Bühnenpräsenz und zahlreiche Förderer aus der Wirtschaft unterstützen mit Hardware und Expertise.

SchoolJam-Sieger 2017: Mikroschrei
SchoolJam-Sieger 2017: Mikroschrei

Auch KORG engagiert sich seit einigen Jahren gezielt für „SchoolJam“. „Wir möchten Kinder und Jugendliche für Musik begeistern, Talente fördern und zum Dranbleiben motivieren“, erklärt Simon Steinhoff, Leiter des Bereichs Online-Marketing im Hause. „‘SchoolJam‘ verbindet so viele gute Inhalte und Facetten rund um die Musik und ein junges Publikum, das wir uns schon seit Jahren sehr gerne als Hauptsponsor engagieren“. Und sein Kollege, Produktmanager Dominic Bartsch ergänzt: „In erster Linie ist ‚SchoolJam‘ ein großartiger Bandwettbewerb, der es Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland ermöglicht, auf großen Bühnen mit professioneller Licht- und Tontechnik zu spielen. Der Veranstalter ist ein gemeinnütziger Verein und ermöglicht den Bands die Teilnahme kostenfrei, längst keine Selbstverständlichkeit. Auch der Eintritt für die Zuschauer ist bei allen Veranstaltungen kostenlos. Damit diese Umstände möglich sind, braucht es Sponsoren. Da wir das Gesamtkonzept eines kostenlosen Bandwettbewerbs super finden und jungen Musikern dadurch eine große Plattform geboten wird, sich präsentieren zu können und überhaupt Kinder und Jugendliche mit Musik in Verbindung gebracht werden, unterstützen wir ‚SchoolJam‘ sehr gerne.“

Sichtbarkeit und Erreichbarkeit bleiben für KORG bei diesem Engagement selbstverständlich auch wichtige Faktoren. Als Produktmanager begleitet Dominic Bartsch die „SchoolJam“-Tour bei regionalen Finals quer durch Deutschland und betreut einen eigenen KORG-Infostand im Kontext der Regionalentscheidungen. „Wir zeigen einen kleinen Querschnitt unserer Instrumente und bieten Bands wie Zuschauern die Möglichkeit, unsere Produkte auszuprobieren und sich von uns Tipps zu holen und ihre Fragen loszuwerden“.

Soziales Engagement

Am Ende bleibt von „SchoolJam“ weit mehr als eine strahlende Siegerband, jene in anderen Zusammenhängen gerne angesprochene Win-Win-Situation ist konsequent gegeben. So wurden im Rahmen des sozialen Engagements von „SchoolJam“ seit 2011 mehr als einhundert Schulen mit hochwertigen Instrumenten und Gesangsanlagen ausgestattet, gleichzeitig relevante Workshops mit renommierten Musikern realisiert. Das „SchoolJam“-Expertenteam ist darüber hinaus als Ansprechpartner für Musikpädagogen in Schulen und anderen Einrichtungen deutschlandweit etabliert, wenn es um Popularmusik und das Geschehen in dieser Branche geht.

schooljam KORG Infostand
KORG-Infostand

Eine besondere Möglichkeit bietet sich Schulen an sozialen Brennpunkten von Städten, die zum Start von musikalischen Angeboten eine Förderung durch „SchoolJam“ erhalten können. Ausstattung im Gesamtwert von in aller Regel rund 2.500 Euro wird immer wieder von Seiten des Vereins zur Verfügung gestellt, der diese Maßnahmen über die Versteigerung handsignierter Devotionalien bekannter Künstler refinanziert. Die Anfänge von „SchoolJam“ reichen 16 Jahre bis 2002 zurück. Die Authentizität und Ausgewogenheit, die spannenden Möglichkeiten der Beteiligung und nicht zuletzt der angesprochene soziale Charakter werden dafür sorgen, dass dieses Ereignis mit dem etwas sperrigen Label Schülerband-Festival nicht bloß eine Zukunft hat, sondern weiterhin ein relevanter Bestandteil einer Szenerie sein wird, die sich in ihrem Alltag nicht zwingend diesen Charakteristika verschrieben hat. Man könnte auch sagen, es ist schlicht großartig, was der tragende Veranstalter SchoolJam e. V. da Jahr für Jahr auf die Beine stellt, durchdacht, dringend benötigt und in Summe nichts als großartig.

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