WAVEDRUM Global: Ein Fell für alle Fälle

Die WAVEDRUM Global in der Musikproduktion

Mein Name ist Jochen Flach. Ich bin ein Komponist aus der Nähe von Frankfurt am Main. Meine Musik kann man in diversen Computer-Spielen hören wie z.B. Die Siedler, Anno, Mortal Kombat, Toy Story, aber auch in Promos und Trailern für beispielsweise Sherlock Holmes – Game of Shadows, Captain America, Harry Potter, True Detectives, America‘s got Talent und vielen anderen. 

Musikproduktion im Computer-Zeitalter

Einerseits war es noch nie so leicht wie heute, von Zuhause aus eine komplette und professionelle Musikproduktion mit relativ wenigen finanziellen Mitteln zu erstellen und somit eine Musik-Karriere zu starten, andererseits gab es aber auch schon Zeiten, in denen es leichter war als heute, im Musik-Business Fuß zu fassen. 

Jochen Flach - Gewinner der Library Music Awards 2014
Gewinner der Library Music Awards 2014 in der Kategorie „Best Trailer Library Track“
Library Music Awards

Das Computer-Zeitalter hat das Tonstudio samt Klangerzeugern in eine kleine Liste gepackt, die mit ein paar weiteren Werkzeugen wie beispielsweise MIDI-Keyboard und Mikrofonen fast keine Wünsche offen lässt und zudem erschwinglich ist.

Wer konnte sich vor 25 Jahren denn schon ein Tonstudio leisten? Andererseits führt genau dieser Umstand auch dazu, dass der Markt voll ist mit kreativen Leuten, die ihre eigenen Produktionen Zuhause vollenden können und somit faktisch „Mitbewerber“ sind. Stilistisch bewege ich mich meist im orchestralen Bereich projektabhängig  oft angereichert mit Hybrid- oder Ethno-Elementen. Meine Kunden sind unter anderem Firmen, die Musik-Kataloge in verschiedenen Stilistiken produzieren. Diese werden dann wiederum von deren Kunden in Medienproduktionen (TV, Kinotrailer…) durch Zahlung von Lizenzgebühren eingesetzt.

Viele Leute gehen davon aus, dass Musik, die im Trailer zu einem Film verwendet wird, aus dem Soundtrack des Films stammt. Das ist in der Regel nicht so! Um die Produktion von Trailern hat sich eine eigene Industrie entwickelt. Musikalisch bedienen sich viele Trailer-Produktionen aus den bereits zuvor erwähnten Musik-Katalogen. Oftmals werden allerdings auch eigens für den Trailer komponierte Titel verwendet. Im Computerspiele-Bereich bekomme ich meine Aufträge in der Regel von einer Firma, die sich als Full-Service-Audio-Dienstleister hauptsächlich in der Spiele-Branche weltweit einen Namen gemacht hat. Zu ihren Referenzen zählen unter anderem Crysis 2, Die Siedler, Anno (1404 und 2070), Hitman 5. Als computer-basierter Komponist kann man nie genug PC-Leistung haben. Wenn man jedoch überzeugend klingende Orchester-Arrangements abliefern möchte, ist man eigentlich immer gezwungen, rechner-bezogen auf dem neuesten Stand zu sein. 

Ich arbeite auf einem Windows 7 PC mit 64 GB RAM und einer Sechskern i7 3930K CPU. Darüber hinaus verfüge ich über eine Vielzahl von Sample-Instrumenten, deren Zusammensetzung einem ständigen Wandel unterzogen ist, selbstredend alles auf SSD-Festplatten installiert. Eingespielt werden fast alle Instrumente über MIDI-Keyboards mit diversen Controllern. Spielt man jedoch Percussion-Instrumente ein, kann man das zwar auch per MIDI-KEYBOARD tun, das Spielgefühl und der angestrebte Realismus des Ergebnisses lässt dabei allerdings  zu wünschen übrig – mit viel Zeit und Geduld ist aber auch das möglich. 

Jochen Flach mit der Wavedrum Global im Studio

Percussion-Instrumente haben in der Mehrzahl einen schnellen Attack und sind sehr dynamisch. Auf der Suche nach entsprechenden Controllern mit Trigger-Pads, die diesen Anforderungen gewachsen sein sollten, habe ich einige Produkte namhafter Hersteller durchprobiert, überzeugt hat mich jedoch keines , so dass ich meine Percussions weiterhin über eine MIDI-Tastatur eingespielt habe. 

Interessantes Konzept, tolle Haptik, starke Sounds  – unglaubliche Dynamik

KORG Wavedrum Global

Dies änderte sich, als ich die Wavedrum Global von KORG unter die Finger bekam. Mein erster Gedanke: 
Interessantes Konzept, tolle Haptik und starke Sounds sowie eine unglaubliche Dynamik, aber leider hat die Maschine keinen MIDI-Out. Dies bedeutete, dass ich sie nur eingeschränkt hätte nutzen können, da ich ja nur ein Audio-Signal rausschicken und aufnehmen kann. Ich wäre auf die in der Wavedrum Global enthaltenen Sounds beschränkt und meine erstklassigen Percussion-Samples auf meinem Rechner müssten weiterhin mit dem Keyboard eingespielt werden.

Das zweite Problem: ich bin kein Percussionist. Meine Percussion-Performances auf der Wavedrum Global waren also sagen wir mal „rhythmisch etwas freier gestaltet“, um nicht zu sagen rhythmisch nicht wirklich brauchbar.

Zwei Probleme, für die ich eine, wie ich finde, elegante Lösung gefunden habe: Als Produktions-Software verwende ich Cakewalk Sonar Platinum. Wenn ich nun eine Percussion-Spur mit der Wavedrum Global in Sonar aufnehme, habe ich natürlich eine Audiospur vorliegen. Sonars integrierte Audiosnap-Funktion erlaubt es mir, diese Performance zu quantisieren, fast wie man es von MIDI-Noten gewohnt ist.

Jochen Flach - Wavedrum Audio Snap

Wenn ich zudem weitere Sounds als die in der Wavedrum Global enthaltenen ansteuern möchte, wende ich den ebenfalls in Sonar enthaltenen Drum-Replacer an. Der ermöglicht es mir, aus Audio-Daten MIDI-Noten zu erzeugen, die ich dann wiederum einfach auf eine MIDI-Spur ziehe und damit ein beliebiges Percussion-Sample in meinem Rechner antriggern kann. Perfekt!

Jochen Flach - Wavedrum Drum Replacer

Mittlerweile arbeite ich in fast allen Produktionen im beschriebenen Verfahren und meine Percussion-Arrangements profitieren immens von der Lebendigkeit, die ich durch die Wavedrum Global erzeugen kann. Sie lässt sich wie ein „echtes“ Percussion-Instrument spielen. Im Grunde ist sie ja auch eins, da sie eben ein richtiges Schlagfell hat, das sich dann natürlich auch entsprechend bespielen lässt. Und ehrlich gesagt greife ich auch oft auf die integrierten Sounds in der Wavedrum Global zurück. Sie klingen sehr realistisch und sind einfach toll in das Konzept mit dem echten Schlagfell integriert. So ändert sich der Sound nicht nur, wenn man die Schlaghärte variiert, sondern auch je nachdem, wo man das Fell berührt! 

Ein weiterer großer Vorteil dieser Arbeitsweise ist, dass ich meine Drum-Performance latenzfrei einspielen kann. Das ist möglich, da ich ja mit einem „echten“ Audio-Signal arbeite. Wenn ich die Percussions über einen MIDI-Controller spielen würde und damit Samples im Rechner antriggerte, hätte ich eine Latenz, die gerade beim Einspielen von Percussion-Instrumenten sehr störend wäre und aufgrund der enormen Rechner-Last in großen Trailer-Produktionen kann ich die Latenz trotz meines leistungsfähigen Systems nicht weiter reduzieren. Kurzum: ich bin sehr zufrieden mit der Wavedrum Global! Und dabei schöpfe ich die Möglichkeiten der kleinen Wundermaschine, die eigentlich für Live-Performer gedacht ist, gar nicht voll aus.

Zum Produkt:

WAVEDRUM Global Edition

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