Er zählt zu den erfolgreichsten deutschen Keyboardern und sein Spiel wird von namhaften Künstlern im Studio und auf der Bühne geschätzt.
Dabei vertraut Arne Augustin schon seit Jahren auf Instrumente von KORG.
Keyboard & Konfettikanone – Unterwegs mit Olli Schulz
Arne Augustin war häufig mit Olli Schulz unterwegs, den viele nur als Comedian aus dem Fernsehen kennen. „Olli Schulz ist aber eigentlich ein klassischer Singer/Songwriter, der in den letzten Jahren alleine mit seiner Gitarre unterwegs war“, erzählt Arne Augustin. „Für die gemeinsame Tour konnte Olli die meisten Leute versammeln, die in den letzten Jahren auch schon bei seinen Alben mitwirkten.“
Die Konzerte von Schulz sind eine augenzwinkernde Reise durch die verschiedensten Musikstiele von Jazz über African-Beat, Country, Rock´n´Roll bis hin zu poppigen Anleihen. „Das Besondere an Olli Schulz´ Musik ist sicher, dass das Hauptaugenmerk bei ihm immer auf den Geschichten hinter den Songs liegt, von denen einige wahre Begebenheiten und andere gut ausgeschmückte Fantastereien oder eine Mischung aus beidem sind. Und wer Olli kennt weiß, dass an solchen Abenden die eine oder andere Ansage in den komödiantischen Bereich abdriften kann“, berichtet Arne Augustin.
Für alle Musiker war die gesamte Tour inklusive der Vorbereitung ein großer Spaß, zumal sich die Musiker teilweise schon untereinander kannten. „Wir hatten das große Glück, dass die Chemie sofort gestimmt hat und so durften wir wunderschöne Konzertabende in vollen Häusern mit gut gelauntem Publikum erleben.“
In der Band von Olli Schulz übernimmt Arne Augustin alle Keyboard-Parts, die in den Songs vorkommen. „Auch das ein oder andere Sprach-Sample muss ich hier und da einspielen und – nicht zu vergessen– die Konfettikanone bedienen.“
Eierlegende Wollmilchsau KRONOS
Sein Hauptinstrument auf der Tour war ein KRONOS 61 „Das hatte vorwiegend pragmatische Gründe, da wir das gesamte Equipment so klein wie möglich halten wollten. Der Kronos ermöglicht es mir aber trotzdem, alle anfallenden Soundbedürfnisse abzudecken. Und das Beste ist: Ich schließe drei Kabel an und bin fertig!“
Begeistert hat Arne Augustin aber nicht nur das praktische Handling, sondern auch die klangliche Vielfalt des KRONOS: „Es ist schon erstaunlich was für eine eierlegende Wollmilchsau der KRONOS ist. Das Bedienkonzept ist gerade für den Live-Betrieb sehr intuitiv und zielorientiert mit genügend Steuerelementen, um die Sounds live formen zu können.“
Neben den Preset-Sounds, die er gerne nutzt, hat er sich verschiedene Standards zusammengestellt, mit denen er auf der Bühne gerne arbeitet: „Ich hatte mir relativ früh mit dem KRONOS-internen MS 20 mal einen „Juno“-Ersatz programmiert, auf den ich gerne zurückgreife. Auch zwei „präparierte Klavier“ habe ich damit nachgebaut.“
Bei Olli Schulz galt es auf Grund der unterschiedlichen stilistischen Anforderungen, ein breites Klangspektrum abzudecken. Zwei Songs erforderten sogar, dass Arne Augustin Banjo-Sounds spielen musste. „Für die Jazzparts habe ich das sehr original und gut klingende Rhodes-Sample benutzt. Zudem nutze ich für die älteren Songs einige fantastische Piano-Sounds und für ein neues Lied ein Akkordeon-Preset. Aber auch den guten alten, halb-gefilterten Sägezahn hab ich für die tanzbareren Momente im Set aus dem Klangköcher geholt.“
Klangliche Inspirationen holt sich Arne Augustin gerne bei Presets seiner Geräte, die er als Ausgangspunkt für eigene Kreationen nimmt. Bei Synth-Sounds kann es aber auch eine reine Wellenform sein, die für ihn den Startpunkt bildet. „Aus alten Tagen habe ich immer noch ein minikleines Padsample vom ASR 10, das ich im KRONOS nochmal nachgebaut habe. Das kommt öfters zum Einsatz, gerne auch in Kombination mit den internen Pad-Presets.“
Seitdem er von seiner Freundin die Synth-Edition „little bitz“ zum Geburtstag geschenkt bekam, hat er eine neue kreative Klangspielwiese für sich entdeckt. „Seit ich das habe, bastele ich mit Begeisterung daran rum und bestelle mir immer mehr Erweiterungen.“
Im Studio & auf der Bühne
Die theoretischen Grundlagen für diese kreativen Herangehensweisen hat Arne Augustin vor gut 20 Jahren gelegt, als er bei seinem Freund und Kollegen Derek von Krogh in dessen Studio eine Ausbildung zum Tontechniker und Produzenten absolvierte. „Im Anschluss daran habe ich ihn ab und an bei Nena ersetzt, wenn er keine Zeit hatte. Und irgendwann führte das dazu, dass Nena mit uns beiden zusammen auftreten wollte, was ich sehr gut finde“, wie er grinsend erzählt. Neben seiner Arbeit mit Nena fragte ihn vor zehn Jahren ein befreundeter Musiker von „Die Happy“, ob er nicht Lust hätte, mit einem – bis zu diesem Zeitpunkt eher unbekannten – Freund von ihm im Proberaum seine Songs auf Live-Tauglichkeit zu überprüfen. „Das führte dazu, dass wir zu seiner Begleitband wurden und der Name des Musikers war Andreas Bourani. Mit ihm haben wir seither viele tolle Konzerte gespielt.“
Arne Augustin spielte zudem bei weiteren Platten mit, wie bei Dendemann, Warren Suicide, Mamasweed, Klaus Paul Quintett, Miss Kenichi, Officer I’m High oder bei Tom Lüneburger. Bei den meisten war er auch Live dabei. „Das rundet für mich das Gesamtbild immer besonders ab, denn Studio und Live sind vom Ansatz her sehr unterschiedliche Herangehensweisen und jedes für sich eine Herausforderung. Ich finde, das, beides zu machen, dann einen Kreis schließt – wie jetzt auch mit Olli Schulz.“
Neben seiner Arbeit mit Olli Schulz ist Arne Augustin 2014 hauptsächlich mit Nena und Andreas Bourani auf Tour gewesen.