Im Interview verrät Martin Wilhelm, welche besonderen Herausforderungen eine Schülerband mit sich bringt und warum in dem Zusammenhang der KORG i3 besondere Freude macht.

Er unterrichtet an der Albert-Schweitzer-Schule in Alsfeld Musik und leitet dort neben der Big-Band auch die Junior-Band.

Schülerband KORG i3 Bild Probe

Seit wann gibt es die Band und wie ist es dazu gekommen?

An unserer Schule gibt es Chöre, Orchester und die Big-Band. Für interessierte Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe, die in einer Band spielen wollten, fehlte jedoch ein Angebot.

Die Juniorband gibt es nun seit 10 Jahren und in diesem Jahr haben wir uns Rockband genannt, da Corona-bedingt Blasinstrumentenspieler nicht immer teilnehmen dürfen (die bisher immer dabei waren).

Worum geht es dir bei der Band?

Vor allem um den Spaß am gemeinsamen Musizieren. Aber auch die Gestaltung eines Auftrittes im Frühjahr ist für die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe ein wichtiger Aspekt. Der Höhepunkt jeden Jahres ist jedoch die Teilnahme am großen Sommerkonzert der Schule in der voll besetzten Aula.

Wie ist die Besetzung der Band?

Dieses Jahr haben wir die klassische Rockband-Besetzung mit Sängerin, Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug. Vor Corona gab es dazu noch alle Sorten von Bläsern (Trompeten, Posaunen, Saxofon, Klarinette, Flöte).

Jedes Jahr ist es für alle immer wieder interessant, wie sich die Besetzung der Band ändert, da natürlich jährlich Schülerinnen und Schüler die Band verlassen und neue hinzukommen.

„Wichtig ist mir, dass jeder mitspielen kann“.

Manchmal sind dann Positionen sogar doppelt besetzt, manchmal auch nur einfach. Die Blasinstrumente sind in der Regel immer mehrfach besetzt und aktuell haben wir z.B. zwei Gitarren und zwei Leute am Klavier. Aber es gab auch schon mal eine Zeit, als wir drei Klaviere und vier Schlagzeuge in der Band hatten. Das war schon eine Herausforderung der ganz besonderen Art.

Mir persönlich ist es wichtig, dass jeder in der Band mitspielen kann, dass es dafür keine Prüfungen oder Anforderungen gibt. Und so kann es dann eben auch passieren, dass es solche Mehrfach-Besetzungen gibt. Da liegt ja dann auch eine kreative Herausforderung, mit diesem Potenzial etwas zu erarbeiten.

Was reizt die Schülerinnen und Schüler an der Band und wie sieht es mit der Motivation zum Üben aus?

Die Band ist im AG-Bereich angesiedelt, sodass die Teilnahme absolut freiwillig ist. Das sorgt für eine andere Atmosphäre, als es z.B. im Unterricht der Fall ist.

Ich versuche die Balance zwischen Lockerheit und mir als Bandmitglied auf der einen und auch den Antrieb zum Üben und effektiven Proben auf der anderen Seite zu finden.

„Gerade vor den Konzerten packt alle der Ehrgeiz und das Üben wird dann intensiviert.“

Es zeigt sich, dass sich – sobald eine Besetzung im Kern über mehrere Jahre zusammen bleibt – ein ganz besonderes Zugehörigkeitsgefühl einstellt, was sehr positiv für die Atmosphäre ist.

Natürlich wäre es hier und da schön, wenn die Bandmitglieder etwas mehr üben würden, aber gerade vor den Konzerten packt alle der Ehrgeiz und das Üben wird dann intensiviert.

Welche besonderen Herausforderungen gibt es bei einer Schülerband?

Die besondere Herausforderung bei einem Schülerband-Projekt besteht darin, dass man stets eine gute Mischung aus Spaß am Musikmachen und am Lernen findet. Denn wie schnell hat man sich beim Musizieren auch mal „verzockt“, schweift ab und verliert sich im Jammen und Musikmachen. Doch diese Situationen sind am Ende für die Schülerinnen Gold wert und lassen die Schüler kreativ wachsen. Da Musik viel mit Kreativität und Emotionen zu tun hat, sind hier die Schülerinnen sehr stark motiviert und bringen sich gut in das Projekt ein. Die Aufgabe und Herausforderung für mich besteht auf jeden Fall darin, alles in Allem zum Klingen zu bringen und das Gehör und die musikalische Teamfähigkeit der Schülerinnen stets im Blick zu halten. Denn Schülerinnen müssen ja zunächst einmal wissen, welche musikalischen Aufgaben jedes Instrument in seiner Grundform haben kann.

„Wie im normalen Unterricht ist es wichtig, die Schüler*innen nicht zu unter-, aber auch nicht zu überfordern.“

Eine weitere sehr interessante Aufgabe ist es, mit den immer wieder wechselnden Besetzungen ein spannendes Programm zu erarbeiten und dabei die Weiterentwicklung aller Bandmitglieder zu fördern. Man muss stets flexibel und kreativ bleiben um diesen Job machen zu können. Für mich eine tolle Aufgabe und meine Erfüllung.

Wenn alle mitspielen dürfen (und sollen), wie schaffst du es dann, die unterschiedlichen Spiel-Level in die Band zu integrieren?

Das ist manchmal gar nicht so einfach. Das ist aber auch der Hauptgrund, wieso ich viel selbst arrangiere: ich kann darauf eingehen. Wenn Schüler an einem Instrument unterschiedliche Spielniveaus haben, zeigt die Erfahrung auch, dass die guten Schüler die schwächeren (zumeist jüngeren) ordentlich mitziehen.

Schuelerband_KORG_i3_Bild3

Ich hatte im Jahr 2018 eine vollbesetzte Top-Big-Band. Viele Schüler, die zu dieser Zeit in der Oberstufe auf ihrem Höhepunkt waren, haben in der Juniorband angefangen und dann zwischendurch immer mal mit vereinzelt sehr guten Musikern zusammen gespielt, so dass dann in der Oberstufe eine Besetzung mit einer richtig guten breiten Basis, garniert mit ein paar sehr starken Individualisten, herauskam. Das war aber so in dieser Art und Weise vielleicht einmalig, zeigt aber, wie die Jüngeren von den Älteren profitieren.

Leider zeigt es auch, dass wir in den Schulen im Musikensemblebereich sehr lange mit einer Pandemie zu tun haben, als es vielleicht im Alltag auf der Tagesordnung steht: so können während einer Pandemie die Jüngeren nicht von den Älteren profitieren und werden auch nicht mitgezogen wie gewohnt. Und am Ende kann es natürlich gut sein, dass den jungen Schülerinnen und Schülern in ein paar Jahren etwas an Erfahrung fehlt, die sie während einer normalen Unterrichts-Phase hätten sammeln können.

Welches Repertoire spielt ihr?

Rock-Pop-Quer-Beet. Jedes Jahr muss Seven Nation Army (White Stripes) gespielt werden. Die aktuelle Besetzung fährt auf Linkin Park ab. Ich sehe aber zu, das unterschiedliche Stile bei der Auswahl berücksichtigt werden.

Gibst du Dinge vor oder entscheidet ihr alles gemeinsam?

Die Schüler schlagen Songs vor, die wir uns auch zusammen anhören und ich arrangiere dann einige davon. Mein Ziel ist es, dass wir eine gewisse musikalische Bandbreite abdecken. Natürlich gehen die Wünsche teilweise weit auseinander und es gibt selten Stücke, die allen gut gefallen. Manchmal stecke ich viel Arbeit in Arrangements und sie laufen einfach nicht, das muss man sich dann auch erstmal eingestehen. Wie im normalen Unterricht ist es wichtig, die Schülerinnen und Schüler nicht zu unter-, aber auch nicht zu überfordern.

„Jedes Jahr muss Seven Nation Army (White Stripes) gespielt werden.“

Bei der Liedauswahl muss zusätzlich das unterschiedliche Können der Mitglieder berücksichtigt werden.

Gibt es auch eigene Songs und schreiben die Schülerinnen und Schüler eigene Titel?

Wir spielen keine eigenen Songs und schreiben auch aktuell in der Band keine. Dafür hat bis jetzt das Interesse gefehlt. Einige Mitglieder haben eigene Bands, in denen sie sich diesbezüglich austoben.

Da wir während der Pandemie nicht aktiv musizieren dürfen, gibt es an unserer Schule nun zusätzlich einen Ersatzmusikkurs. In diesem Kurs-Angebot geht es um das Thema Singing/Songwriting. Hier sind einige musikinteressierte Schülerinnen und Schüler hin gewechselt, um weiterhin Musik machen zu können.

Aber es gibt zumindest in der Bandarbeit immer die Einladung, kreativ zu werden und sich einzubringen. Je nach Song gebe ich den Musizierenden manchmal Noten, die von vorne bis hinten ausarrangiert, meistens aber etwas verkürzt sind sowie einen eigenen Ablauf haben. Die etwas stärkeren Mitglieder sollen sich dann zusätzliche Einwürfe/Fill-ins/Riffs überlegen bzw. meistens aus dem Original raushören und selbstständig mit einbringen.

Du spielst mit dem neuen KORG i3. Was schätzt du daran und wofür setzt du ihn ein?

Der KORG i3 hat gleich mehrere Vorteile, die unserem Schülerband-Projekt sehr zugute kommen. Eine ausgewogene Auswahl an verschiedensten Sounds von klassisch bis modern ist bei unserem Schülerband-Projekt absolut wichtig. Da unsere Song-Auswahl ja weitestgehend von den Schülerinnen und Schülern getroffen wird, brauchen wir in einem solchen Instrument neben den Brot- und Butter-Sounds wie E-Pianos, Streicher und Orgel auch moderne Synthi-Klänge, um zeitgemäße Musik genauso gut interpretieren zu können, wie klassische Rock- und Pop-Songs.

„Der i3 ist ein ideales Instrument, wenn man als junger Mensch das Tastenspiel lernen möchte und auf technische und klangliche Flexibilität setzt.“

Des Weiteren ist der i3 mit seinen ca. 5 Kilogramm super leicht und kann so von allen Schülern schnell bewegt werden. Die kompakte Bauweise hilft uns zudem beim Bühnenaufbau und beim Transport enorm und das, ohne auf eine gute und große Tastatur verzichten zu müssen. Mit einem „Klick“ lassen sich sogar schnelle Klang-Registrierungen abspeichern und für verschiedene Songs auf unterschiedliche Speicherplätze ablegen. Wenn es dann doch daran geht, selbst Songs zu komponieren, bietet der i3 schon vorgefertigte Akkordfolgen in verschiedenen Styles an, die uns bei zukünftigen musikalischen Projekten noch viel Spaß bereiten werden, da bin ich mir sehr sicher. Selbst während einer Pandemie ist dies eine wertvolle Hilfe, da man mit dem i3 auch gut in kleineren Gruppen musizieren kann.

Der i3 ist also ein ideales Instrument, wenn man als junger Mensch das Tastenspiel lernen möchte und auf technische und klangliche Flexibilität setzt.

Habt ihr/hast du noch andere Instrumente von KORG im Einsatz oder früher im Einsatz gehabt?

Natürlich ist KORG in der Musikerszene bestens bekannt, aber als Pianist und Trompeter gab es für mich nie sehr viele Berührungspunkte mit Synthesizern. Ich hatte aber früher ein KORG Stage-Piano zu Hause stehen, es müsste ein SP250 gewesen sein.

„Mit dem i3 kann ich den tollen KORG-Pianoklang quasi unter dem Arm mitnehmen.“

Das war superzuverlässig und ich habe darauf viel gespielt. Zudem ließ es sich gut transportieren, hatte eine hochwertige Tastatur und einen tollen Sound. Ich habe mir dann als gelernter Pianist irgendwann ein echtes Upright-Piano gegönnt. Das war in Sachen Transportierbarkeit jedoch klar im Hintertreffen. Hier spielt mir der i3 natürlich wieder gut in die Karten und ich kann den tollen KORG-Pianoklang quasi unter dem Arm mitnehmen.

Albert-Schweitzer-Schule, Alsfeld

Martin Wilhelm stammt aus Alsfeld und lernte an der hiesigen Musikschule Klavier und Trompete. Seine musikalischen Aktivitäten reichen von den unterschiedlichsten Ensembles bis hin zum ansässigen Musikverein. Während seiner Bundeswehrzeit spielte er beim Heeresmusikkorps II in Kassel. Sein Studium (Mathe und Physik) in Gießen ergänzte er durch das Fach Musik. Heute ist der Vater von vier Kindern fester Bestandteil des heimischen Musikvereins und musiziert in variablen Besetzungen, u.a. bei Blech2go, blech.Quadrat und dem Musikverein Leusel.

Als Lehrer an der Albert-Schweitzer-Schule Alsfeld leitet er zudem die Big-Band und Junior-Band der Schule („Beste Hessische Big-Band“ Auszeichnung des HR in 2018).

Martin Wilhelm am Klavier

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