KAOSS Replay Performance-Workshop

Die Geräte der KAOSS-Reihe sind zunächst für DJs konzipiert. Unbeirrt davon scheinen aber Synth-Enthusiasten und Live-Elektroniker ebenso begeistert von den Performance-Eigenschaften der KAOSS-Geräte. Aus guten Gründen, denn allein die Fähigkeit, Effekte in Echtzeit über ein Touchpad zu steuern – das matched einfach mit dem Schrauben an den Sounds eines Synthesizers.

Das Geniale am Sampling-Konzept: Schon mit dem ersten Sample beginnt die Live-Performance. Man braucht eigentlich nur einen Synthesizer mit Step-Sequenzer (z.B. KORG minilogue, opsix oder monologue) und nutzt das KAOSS Replay als Multitrack-Looper und Effekt-Gerät. 

Aber (entdecke die Möglichkeiten!) in der cleveren Kombination der zahlreichen Funktionen steckt der Zauber. Mit dem KAOSS Replay kann man Loops aufnehmen, Sequenzen layern, Effekte kombinieren, durch Resampling immer neu variieren – bis zum megafetten Beat. Alles mit dem Effekt, spontan und intuitiv ein Stück Musik zu komponieren, das man dank integriertem Recorder gleich als Stereo-Track aufnehmen kann. Aber alles der Reihe nach…

Replay – das KAOSS Pad für die Pro’s

Wer das KP3+ schon nutzen und lieben gelernt hat: Das KAOSS Replay ist der große Bruder, der es so richtig drauf hat. Viele User-Wünsche – z.B. Loop-Sampling per Fußschalter-Steuerung oder Beat-synchrones Time-Stretching – und vieles mehr erfüllt das KAOSS Replay.

Gerade auch die erweiterten Funktionen zum Arrangieren – Stichwort PAD GROUPs und HOT CUES machen das KAOSS Replay zum Mittelpunkt eines Live-Setups. Besondere Aufmerksamkeit verdienen daher Handling und Workflow.

Über dieses Tutorial

Es geht hier um alle Funktionen, die für das Performen mit Synthesizern im Verbund mit dem KAOSS Replay in Verbindung stehen. Hands-on-Infos zu vielen Basis-Funktionen gibt’s in weiteren Tutorials zum KAOSS Replay auf insidek.org.

Warum ist das KAOSS Replay für Synth-Enthusiasten so klasse? Für alle Neulinge in Sachen KAOSS vorab ein knapper Überblick…

Schon die Hardware begeistert 

Wirkt bereits das KP3+ unkaputtbar, so ist das KAOSS Replay noch mal eine andere Kategorie. Ein ultrastabiles Metallgehäuse, robuste Bedienelemente und – Beat-Schrauber werden es lieben: Richtig taffe 16 Sampling Pads, die zum Spielen einladen.

Solide und robuste Hardware – das KAOSS Replay ist für die Bühne gemacht!

Auch wenn das KAOSS Replay auf den ersten Blick wie eine klassische Groovebox ausschaut – es funktioniert ein bisschen anders. Es ist kein interner Sequenzer vorhanden, um Drumcomputer-like Beats einzutrommeln.

Kein Grund, an dieser Stelle gleich abzuwinken, denn das KAOSS Replay hat ein ganz eigenes Performance-orientiertes Konzept und kann vieles mehr als nur Sampling.

Das KAOSS Replay ist ein Mega-Tool für den Live-Einsatz – man kann on the fly komplexe Arrangements entwickeln und spielen – absolut live und spontan.

Das KAOSS Replay vereint eine Menge Funktionen, die es sogar zum Mittelpunkt eines Live-Setups machen.

  • Multieffekt-Gerät mit intuitivem Touch-Zugriff,
  • Performance-Sampler mit ultraschnellem Workflow,
  • Looper mit bis zu 16 parallelen Spuren und großer Aufnahmekapazität
  • Stereo Audio-Player/Recorder,
  • zentrale MIDI-Clock mit Tap-Tempo,
  • USB-Audio/MIDI-Interface,
  • X/Y-MIDI-Controller.

Im Zusammenspiel dieser Funktionsbereiche holt man ein Vielfaches aus noch so kleinen Live-Setups. Mit z.B. nur einem minilogue xd zaubert man Soundscapes oder schraubt in Nullkommanix komplexe Beats mit Sequenzer-Motiven, Basslines, pulsierende Klangverläufen. Alles ganz intuitiv und immer in Verbindung mit sehr coolen Effekten.

Power-Duo für die Looper-Performance: KAOSS Replay und minilogue xd. Der User-OSC Groove von Sinevibes z.B. verwandelt den minilogue xd hier gerade in einen Drumcomputer.

Wer bereits mit einem KAOSS-Gerät vertraut ist, sieht gleich: Das KAOSS Replay ist weitaus komplexer als etwa das KP3+. Tatsächlich finden sich viele Parallelen und – nach erstem Erkunden der Bedienoberfläche – gelingen die wichtigsten Aktionen spontan und intuitiv. Man findet schnell auch einige der KP3-Effekte. Dennoch erschließt sich einem nicht gleich alles. Hier ein schneller Überblick.

Wichtig zu wissen für KAOSS-Einsteiger: Es gibt einen SHIFT-Button, der optionale Funktionen freilegt. Welche Funktionen das sind, kann man anhand der umrandeten Beschriftungen an den Buttons sehen.

Darüber hinaus dient der SHIFT-Button auch dazu, bestimmte Funktionen umzukehren, z.B. um sämtliche MUTE-Trigger-Pads auf einen Schlag wieder freizugeben. Ebenso kann man die Trigger-Pads bei gehaltenem SHIFT-Button anwählen, ohne damit die Wiedergabe zu beeinflussen.
Kleiner Button, große Wirkung! Der SHIFT-Button schaltet auf Alternativ-Funktionen, die man anhand der umrandeten Beschriftungen erkennen kann.
Als gute Referenz ist das Online-Handbuch zum KAOSS Replay zu empfehlen.

Bis zu 128 Samples – das ermöglicht ausufernde Sampling-Sessions und bietet die Ressourcen, um einen kompletten Gig zu gestalten. Selbstverständlich ist es ebenso möglich, komplette Konfigurationen als PROJECT zu speichern und bei Bedarf zu laden.

Die Trigger-Pads können nicht nur einzelne Loops enthalten, sondern sogar komplette Tracks. Und doch bleibt immer noch genug Platz, um spontan von externen Geräten zu sampeln und eine vorab geplante Performance spontan zu ergänzen.

Bis zu 128 Samples kann das KAOSS Replay organisieren. Sehr praktisch, um von den flexiblen Variationsmöglichkeiten Gebrauch zu machen, die Resampling, Pad Groups und Hot-Cues erlauben.

Die 16 Trigger-Pads sind in acht TRIGGER PAD BANKs (A-H) organisiert. Sie sind über die vier Buttons A/E, B/F, C/G und D/H zu erreichen. Auch hier wird der SHIFT-Button gebraucht, um etwa zwischen der TRIGGER PAD BANK A und E umzuschalten – man kann aber ebenso die Bank-Taster mehrmals drücken.

Einziges Limit der Trigger Pads: Die Wiedergabe ist auf maximal 16 Samples gleichzeitig begrenzt. Das mag spontan nach einer Limitierung klingen. Für Live-Anwendungen ist ein 16-Spur-Looper allerdings luxuriös, zumal man nicht außer Acht lassen sollte, dass man aus den Trigger-Pads eine Menge herausholen kann mittels Resampling und Hot Cues.

Um hier die Übersicht zu behalten, sind die beiden Pad Groups eine tolle Einrichtung, mit denen auch Strem-orientiertes Arbeiten möglich ist.

Loop, One Shot oder Song? 

Das KAOSS Replay unterscheidet beim Sampling grundsätzlich zwischen diesen drei Möglichkeiten. Man gibt diese Einstellung gleich beim Sampling-Vorgang vor, kann es im TRIGGER PAD EDIT aber auch nachträglich ändern.

  • LOOP: Das Pad spielt fortwährend die Aufnahme in Wiederholung. Die Pad-LED leuchtet hier blau.
  • ONE SHOT: Das Pad spielt den Sound nach dem Triggern komplett ab und stoppt dann die Wiedergabe. Die Pad-LED leuchtet hier orange.
  • SONG: Ähnlich wie ONE SHOT, nur eben für längere Aufnahmen. Hier leuchtet die PAD-LED pink.

GATE

Diese Funktion beeinflusst die Wiedergabe der Trigger-Pads. Sie kann beim Sampling vorgewählt werden, aber auch jederzeit durch den GATE-Button ein- oder ausgeschaltet werden. GATE schaltet zwischen zwei Zuständen um:

  • GATE off: Das Trigger-Pad spielt das Sample, solange es erneut gedrückt wird. Simples Ein- und Ausschalten per Toggle-Funktion eben.
  • GATE on: Solange das Trigger-Pad gehalten wird, spielt die dort gespeicherte Aufnahme. Damit lassen sich Samples rhythmisch phrasieren.

Warum sind nicht alle Pads anschlagdynamisch?

Ein kurzer Blick auf die Velocity, denn die lässt sich NICHT individuell für jedes Trigger-Pad einstellen – aus einem bestimmten Grund: Beim phrasierten Spielen von Pads im Gate-Mode ist Velocity sicher sinnvoll, bei Loops aber weniger. Deshalb sind One Shot-Samples immer mit Velocity spielbar – nützlich für Hits und Drums.

Bei Loops aber möchte man sicher gehen, dass sie immer bei gleichbleibender Lautstärke spielen. Beim Live-Spielen vereinfacht dies die Handhabung von Loops sehr, und die Lautstärke der Trigger-Pads kann man jederzeit im Display justieren.

Trigger Pad Edit

Dieser Button öffnet die Bearbeitungsfunktionen des jeweils zuletzt gespielten Trigger-Pads. Hier lässt sich dann der Play-Mode – LOOP, ONE SHOT, SONG, GATE – jederzeit ändern. Außerdem gibt es in diesem Menü die Möglichkeit, für das Sample den Start- und Endpunkt zu ändern.

Die Settings der Trigger-Pads auf einen Blick. 

Hier beginnt der Spaß! Und wir schauen uns hier gleich an, wie man mit den Sampling-Pads eine Live-Performance aufbaut.

Sampling #1: Setup

Gehen wir zunächst von der einfachsten Situation aus – man arbeitet mit nur einem Synthesizer oder einer Groovebox. Diese Geräte schließt man an den LINE/PHONO-Eingang an und legt los – die Settings dafür sind schnell gemacht. Den Audio-Eingang auf LINE schalten und mit dem INPUT VOLUME-Regler die Eingangsempfindlichkeit einstellen, sodass die Signal/Peak-LED im grünen Bereich arbeitet.

Auf der Rückseite bei den Anschlüssen findet man den kleinen LINE/PHONO-Button, der die Eingangsempfindlichkeit bestimmt. Da ein KORG minilogue xd angeschlossen ist, ist der Button auf LINE gestellt. 
Wer einen Kopfhörer an das KAOSS Replay anschließt, sollte den Regler MONITOR MIX erstmal auf MAIN stellen. So kommt man bei den ersten Schritten nicht mit den Monitor-Funktionen des KAOSS Replay durcheinander – die sind sehr hilfreich für Metronom und Prelistening, aber man sollte hier wissen, was man tut.

Sampling #2: Aufnahme

On-the-fly-Sampling – die Stärke des KAOSS Replay. Dazu drückt man den SAMPLING-Button gemeinsam mit dem Target-Pad, auf welchem man den Sound später spielen möchte. Damit ist das Pad für Aufnahme „scharf“ geschaltet. Das Sampling startet, wenn man jetzt das Pad noch mal antippt oder mit dem Footswitch die Aufnahme auslöst.

Die folgenden Einstellungen muss man nicht immer vor jedem Sampling vornehmen, aber man sollte sie kennen und nutzen. Denn sie sind musikalisch sinnvoll und ermöglichen vielschichtige Beats durch unterschiedliche Loop-Längen.

Die wichtigsten Einstellungen immer im Zugriff: On-the-fly-Sampling mit dem KAOSS Replay.

LOOP LENGTH: Sobald das Pad aufnahmebereit ist, zeigt der Display-Dialog ein paar Optionen – One Shot vs. Loop. Wer Beat-orientiert arbeitet, wählt nicht ONE SHOT, sondern BEAT in Taktschlägen von 1 bis 64 oder…

FREE BAR: Man wählt diese Voreinstellung, um Samples mit beliebiger Länge ohne Taktmaß aufzunehmen.

Sampling per Footswitch: Unter GLOBAL finden wir dafür die richtigen Einstellungen. Für den Anschluss an die Footswitch-Buchse brauchen wir einen Fußtaster – keinen Schalter mit Toggle-Funktion. Ein einfacher Sustain-Fußtaster reicht aus und die Schalt-Polarität lässt sich im FOOTSWITCH Menü anpassen, ebenso wie die Funktion für den angeschlossenen Fußtaster. Klar, hier wählen wir: SAMPLING.

Sampling Pre-Count: Beim Sampeln in der Live-Performance äußerst nützlich ist auch diese Funktion, einzustellen im SAMPLING-Menü (GLOBAL). Man startet das Sampling und erst nach dem Pre-Count (1-4 Takte) nimmt das Replay auf.

Sampling #3: Flexible Loop-Funktionen

Anders als das KP3+ erlaubt das KAOSS Replay ein sehr viel flexibleres Arbeiten mit den aufgenommenen Loops. Vom KP3+ her kennt man es, dass Tempoänderungen sich auf die Tonhöhe von Loops auswirken. Solche Spinning-Effekte können reizvoll sein, aber man möchte sie vielleicht doch lieber gezielt einsetzen – so wie jetzt beim KAOSS Replay!

Hier muss man vorgeben, wie sich die Aufnahmen der Trigger-Pads verhalten sollen! Denn grundsätzlich behalten alle Aufnahmen ihr ursprüngliches Tempo bei und reagieren zunächst auch gar nicht auf Tempoänderungen.

SYNC: In diesem „Stretching Mode“ bleibt die Tonhöhe der Samples bei Änderungen der BPM erhalten. Der Tempoänderung entsprechend wird dann das Sample gestaucht (schnelleres Tempo) oder gedehnt (Tempo verlangsamt).

QUANTIZE: Diese Funktion ist gerade in der Live-Performance eine echte Hilfe beim Beatschrauben. Ist QUANTIZE aktiviert, dann werden Loop-Trigger-Pads gemäß der eingestellten Auflösung exakt eingestartet – z.B. Achtel- oder Viertelnoten.

VARIABLE PITCH: Wirken SYNC und QUANTIZE global auf alle Trigger-Pads, lässt sich VARIABLE PITCH auf einzelne Pads anwenden. Diese verhalten sich dann so wie man es von den anderen KPs – oder eben Vinyl und Tape – kennt: Je niedriger die BPM, desto tiefer und langsamer wird das Sample abgespielt.

Loops auf die „Eins“ droppen oder vertrackte, gegenläufige Beats? Man muss es einfach nur mit der QUANTIZE-Einstellung vorgeben.
Wenn man kleine QUANTIZE-Werte nutzt – z.B. 16tel, dann kann das auch dazu führen, dass zwischen den Loops etwas Durcheinander entsteht. Zum Glück gibt’s aber eine ALIGN-Funktion (SHIFT + TAP), die alle Loops wieder auf die „Eins“ knallt. 

Aber Vorsicht: ALIGN wirkt unabhängig von QUANTIZE. Dieses Verhalten wiederum kann man gut musikalisch nutzen, um alle gerade aktiven Trigger-Pads rhythmisch zu re-starten: Klischeehaft, aber G-G-G-Geil!

Sampling #4: Resampling

Das KAOSS Replay unterschiedet zwischen zwei Sampling-Ebenen. Neben dem oben beschriebenen SAMPLING kann man beim RESAMPLING die internen Prozesse in die Aufnahme einbeziehen. Das bedeutet: Alle aktuell spielenden Trigger-Pads, der Audio-Eingang sowie die KAOSS-Effekte – kurz: der MAIN OUT – wird auf ein Target-Pad gesampelt.

RESAMPLING ist eine Shift-Funktion:

  1. SHIFT + Sampling – schaltet die Funktion ein,
  2. Target Pad wählen,
  3. Das Trigger-Pad erneut antippen, um die Aufnahme zu starten.

RESAMPLING eignet sich hervorragend, um die Performance bestimmter Trigger-Pads als Submixes bzw. Stems zusammenzufassen. Aber es ist ebenso ein Kreativ-Tool, um mit Einbeziehen der Effekte abgefahrene Loops und Beats zu kreieren.

Wichtig hierbei ist, die Effekt-Zuordnung im Menü FX TARGET im Auge zu behalten.

Selbstverständlich kann man während des RESAMPLING-VORGANGS die Effekte über das Touch-Pad performen. Warum sollte man beim Sampling nicht auch die fantastischen Touch- Effekte einbeziehen, um seinen Sequenzen und Synth-Sounds gleich einen gewissen KAOSS-Twist mitzugeben? Tatsächlich gibt es Hunderte gute Gründe (Link auf Effekt-Liste), so vorzugehen.

Es macht riesigen Spaß, mit den Effekten immer weitere neue aufregende Varianten eines Loops zu erstellen. Aber man kann das Ganze auch für ein paar nützliche Utilities anwenden – hier zwei Beispiele:

Effekt-Layer kombinieren

Das Prozedere kennt man eher als Mixing-Technik in der DAW: Man lagert bestimmte Effekte auf extra Spuren aus, wobei nur das Effekt-Signal aufgenommen wird. Beim KAOSS Replay trennen nicht alle Effekte das DRY-Signal völlig ab, aber die meisten.

Als Quick&Dirty-Hack in der Live-Performance reicht das aus – allemal entstehen neue interessante Sounds, die wir dann in der Performance zum Arrangieren, Mixen, Dubben nutzen können*.

  1. Als Effekt nehmen wir hier das Preset „FLT 13. Reverb Filter“. Der Mix aus Multimode-Filter und Reverb produziert atmosphärische Hall-Effekte, die man von Lowpass- bis Highpass-Filter morphen kann.
  2. Ein Loop-Trigger-Pad starten und FX DEPTH auf Maximum stellen,
  3. über das Touch-Display einen Reverb-Sound einstellen,
  4. die Effekt-Einstellung mit TOUCH HOLD fixieren,
  5. RESAMPLING aktivieren.
  6. Dann das Ganze auf ein neues Trigger-Pad als Loop aufnehmen.
  7. Den Vorgang mit anderen Effekt-Settings wiederholen. 

Man hat jetzt verschiedene Möglichkeiten, wie man neue Effekt-Varianten aufnimmt. Zum Beispiel könnte man die erste Effekt-Aufnahme erst einmal ausschalten und nimmt mit dem Original-Loop eine weitere Aufnahme auf. Eine andere Variante wäre die: Den Original-Loop ausschalten, um dann mit dem ersten Effekt-Loop weitere Varianten zu erstellen.

Die Effekt-Varianten kann man dann in der Performance über MUTE oder Pad GROUPs live arrangieren, um das Original-Loop immer wieder in einen neuen klanglichen Kontext zu stellen.

* Hier kommt bereits ein Mix aus verschiedenen Funktionen zum Einsatz, die weiter unten im Detail erklärt werden.

Pitch-Effekte: Samples transponieren

  1. Den Effekt MOD: Harmonic Pitch anwählen
  2. Ein Loop-Trigger-Pad starten und FX DEPTH auf Maximum drehen,
  3. Über das Touch-Display die gewünschte Tonhöhe finden,
  4. Die Tonhöhe mit TOUCH HOLD fixieren,
  5. RESAMPLING aktivieren.
  6. Dann das Ganze auf ein neues Trigger-Pad aufnehmen.

Interessant ist diese Anwendung z.B. für melodiöse Aufnahmen. Man kann durchaus mehrere Pitch-Manipulationen mixen und sie sogar versetzt einstarten. Durch solche Experimente entstehen schöne Melodie-Kaskaden.

Der USB-Anschluss ist ein weiterer Audio-Input. Optimal für die Kombination mit Software-Synthesizern aus der iOS-Welt. Im Bild: KORG ODYSSEi, der via Bluetooth mit dem KORG nanoKEY Studio Controller verbunden ist.

Der Micro-USB-Anschluss erweitert die Einsatzmöglichkeiten des KAOSS Replay einmal mehr. Man kann es so z.B. als Audio/MIDI-Interface für Recording-Zwecke einsetzen. Und für den Live-Einsatz freut man sich ohnehin über jede Möglichkeit, virtuelle Instrumente zuverlässig ins Setup zu integrieren. Da das KAOSS Replay class-compliant arbeitet, ist die Konfiguration sehr einfach, ebenso der Anschluss an Mobilgeräte.

Audio-mäßig verhält sich das digitale USB-Signal wie das Line-Signal und steht parallel allen Prozessen des KAOSS Replay zur Verfügung für Sampling, Resampling, KAOSS Effekte.

Anders als bei anderen KAOSS Pads ist es beim KAOSS Replay möglich, die KAOSS Effekte auf verschiedene Ebenen zu fokussieren. Im FX Target Menü sind die Effekte hier gerade nur dem LINE/PHONO-Input zugewiesen.

Diese Funktion beim KAOSS Replay macht einen großen Unterschied zu bisherigen KAOSS Pads: Anders als bei z.B. dem KP3+ kann man die KAOSS Effekte beim Replay vielschichtig nutzen. Auf fünf verschiedene Ebenen lassen sich die Effekte selektiv anwenden.

LINE/PHONO: Ist nur diese Ebene aktiv, werden die KAOSS Effekte ausschließlich dem Audio-Input zugewiesen. So kann man die Effekte allein für live zugespielte Sounds anwenden, während alle anderen Sektionen an den Effekten vorbei den Weg direkt an den Main-Out finden.

MIC: Verhält sich wie der LINE-Eingang, nur eben bezogen auf den Mikrofon-Eingang.

SAMPLER: Alle Trigger-Pads, die keiner PAD GROUP zugewiesen wurden, werden in den Effektweg geleitet.

GROUP A/B: Nur die PAD GROUPs werden an die KAOSS-Abteilung geleitet. 

Diese Flexibilität erweitert die Möglichkeit immens, um mit den Trigger-Pads eine Live-Performance spontan zu arrangieren.

Ein paar Anwendungstipps dazu gibt’s im Abschnitt Arrangieren, Mixen, Dubben.

Auf welche Pad Group die KAOSS Effekte wirken sollen, lässt sich jederzeit im Menü FX Target einstellen.

Kein Gefrickel an kleinen Details, sondern immer Hands On Sound! KAOSS Effekte – das sind dynamisch per Touch-Pad steuerbare Effekte aus den Bereichen Modulation, Filter, Delay, Reverb, Grain, Pitch, Loop, Vocal und Synth. 

Der Kick ist nicht allein der spontane Zugriff auf die Sound-Gestaltung, sondern ebenso die Überlagerung mehrerer Effekte. Dabei ist das Ganze so einfach und intuitiv – eigentlich selbsterklärend.

Der „KAOSS-Effekt“: Dank der cleveren Überlagerungen von Effekt-Kombinationen ergeben sich aufregende und immer wieder überraschende Sound-Moves.

Das Touch-Pad arbeitet als XY-Controller und bringt im besten Falle clevere FX-Layer an die Fingerspitzen – z.B. beim Preset Grain & Highpass Filter, wo die Parameter Grain Cycle Speed & Length (X) sowie HPF Cutoff und Resonance (Y) über das Touch-Pad morphende Repeat/Stutter-Effekte produzieren.

KAOSS Effekte organisieren

Ihren Reiz haben die KAOSS Effekte nicht zuletzt dadurch, dass sie so schnell einsatzbereit sind. Kaum aber wird man während der Performance die Liste der weit über 200 Effekt-Programme durchsteppen. Um das zu vermeiden, organisiert man die wichtigsten Effekte mit den 12 Favoriten-Buttons. So kann man blitzschnell diese Effekte wechseln und auch eine Live-Performance planen.

Man sollte die FAVORITE-Buttons auch als Platzhalter für die wichtigsten Effekt-Typen betrachten. Darüber lässt es sich dann schneller zu einer bestimmten Effekt-Gruppe navigieren als immer durch die gesamte Effektliste zu scrollen.
Die wichtigsten Effekte im direkten Zugriff über die 12 Favorite-Buttons.

Effekte immer im Beat

Die Effekt-Kombinationen im KAOSS Replay haben eigentlich immer eine Beat-Komponente. Damit alles synchron zum Tempo abläuft, kann man ganz einfach das Tempo eintappen oder synchronisiert das Replay zur MIDI-Clock – ganz einfach den Drum-Computer per MIDI-Out an den MIDI-Input des Replay anschließen – und alles läuft im Beat.

Die MIDI-Clock ist in den Settings so eingestellt, dass sich das KAOSS Replay automatisch auf eine externe MIDI-Clock einstellt. Das ist komfortabel, passt aber gerade im Verbund mit anderen Clock-gesteuerten Geräten nicht immer perfekt. In den Settings kann die MIDI-Clock auch explizit auf interne oder externe Clock gesetzt werden.

Sounddesign-Tipp: FX Windowing

Diese Technik macht beim Spielen mit den Effekten besonders Spaß und bringt bei der Performance der KAOSS-Effekte weitere Ausdrucksmöglichkeiten. Die Funktion wird in der oberen Display-Zeile angezeigt und nennt sich FX RELEASE.

FX RELEASE bewirkt, dass die KAOSS-Effekte nach dem Loslassen des Pads sanft ausgeblendet werden. In manchen Fällen möchte man aber, dass der Effekt abrupt endet, um mit dem KAOSS Pad richtig krasse Changes & Cuts in den Sound zu tappen. Sehr wirksam ist das z.B. beim Manual Phaser oder den Grain-Effekten. Solche Effekte kann man bei ausgeschaltetem FX RELEASE mit den Fingerspitzen dann so steuern, als wäre eine Sample&Hold-Modulation im Spiel.

FX RELEASE ist Default-mäßig eingeschaltet und lässt sich auch in den GLOBAL-Funktionen ausschalten.

DIY-Tipp: Mic-Effekte

Da war doch noch was! Man sollte den monofonen Mikrofon-Eingang nicht vergessen, der separat noch einmal EQ, Delay und Reverb mitbringt. Diese Effekte arbeiten unabhängig von den KAOSS Effekten und dienen einfach dazu, das Vocal-Signal anzupeppen. Dazu gibt’s ein Short Delay und ein Ambient/Room-Reverb.

Es gibt hier keinerlei Edit-Möglichkeiten, aber man kann Delay und Reverb in drei Stufen anpassen. 

Zwar ist der Mic-Input auf Mikrofonsignale – entsprechend Pegel-empfindlich – ausgelegt, aber es spricht dennoch nichts dagegen, hier noch einen monofonen Synth anzuschließen wie z.B. den KORG monologue. Wenn man die Lautstärke des monologue und den Eingangspegel beim KAOSS Replay klein hält, dann kann man den Mic-Eingang durchaus mal für solche Zwecke „missbrauchen“.

Der Mic-Eingang ist für Line-Signale eigentlich nicht ausgelegt, aber wenn man die Pegel im Auge behält, dann kann man hier durchaus noch einen Synth anschließen.

Mehr Input!

Davon kann man live ja nie genug haben, trotzdem soll das Setup klein bleiben. Mit dem kleinen DIY-Tipp, dem Line-Input und dem USB-Input kann man so schon mal drei Synthis an das KAOSS Replay anschließen. 

Auf jeden Fall sind dies Eingänge, die Sampling und Effekten zur Verfügung stehen. Als vierten Eingang gib’s dann sogar noch einen AUX-Input, der direkt an den Main-Out weitergeleitet wird.

Die Kunst der Live-Performance liegt nicht zuletzt in der Dramaturgie: Schnell die Hook auf Solo, dann den Beat zurück, im nächsten Durchlauf nur Kick und Bassline – das verlangt Fingerspitzengefühl und Gespür für den Flow der Musik – und Funktionen zum Organisieren der Trigger-Pads.

Die klassischen Mittel dafür hat man direkt vor seiner Nase: MUTE, SOLO, BREAK (Shift + TOUCH PAD) und die zwei GROUPs A und B.

MUTE, SOLO, BREAK

MUTE, SOLO und BREAK sind zunächst simple ON/OFF-Funktionen. Aber sie arbeiten ebenfalls als Pad-Gruppe, daher funktioniert hier alles ein bisschen anders, als man es von einem Mixer her kennt.

Mit den Buttons MUTE und SOLO definiert man mindestens ein oder eben mehrere Pads, um dann die Funktion auszuführen. So geht’s:

  1. MUTE-Button gedrückt halten und dazu das oder die gewünschten Pads antippen, die man muten möchte. Damit wäre die MUTE- bzw. SOLO-Szene gesetzt.
  2. Um MUTE bzw. SOLO auszuführen, muss dann nur noch der entsprechende Button (MUTE oder SOLO) kurz angetippt werden.

Das mag spontan etwas gewöhnungsbedürftig sein, funktioniert aber sehr effektiv, zumal man immer den Überblick behält, welche Pads gerade solo bzw. stummgeschaltet sind. Man hält dazu einfach den MUTE- oder SOLO-Button länger gedrückt und kann die Szene jederzeit anpassen.

In diesem Zusammenhang muss man auch die BREAK-Funktion (SHIFT + TOUCH HOLD) sehen. BREAK mutet das komplette KAOSS Replay, ohne aber ausklingende Effekte abzuschneiden.

Das wiederum kann man gut einsetzen, um Breaks mit z.B. krassen Delay/Echo-Feedbacks zu feiern. Um aus dem Break wieder auf den Punkt mit dem Beat zurückzukommen, hilft die optische Taktanzeige im TAP-Button. Sieht man sie rot aufblinken, hat man die Eins gerade verpasst. 🙂

Ansonsten eignet sich BREAK für rhythmische Spielereien mit Überraschungsmoment und ist nicht zu verwechseln mit ALL PADS OFF. Schaltet diese SHIFT-Funktion sämtliche Pads aus, unterbricht BREAK nur die Audio-Ausgabe, währenddessen die Trigger-Pads im Hintergrund weiter spielen.
PAD GROUPs sind eine tolle Einrichtung, um seine Aufnahmen für die Live Performance zu strukturieren.

Clever performen mit PAD Groups

Wie gesehen sind MUTE, SOLO und BREAK einfache EIN/AUS-Funktionen. Jedoch möchte man beim Live-Mixen und Dubben auch weiche Übergänge produzieren, um z.B. zwei Parts kontinuierlich ineinander zu blenden. Das – und noch mehr – geht mithilfe der PAD GROUPs A und B.

Trigger-Pads einer GROUP zuweisen – es ist im Prinzip so wie schon bei MUTE und SOLO gesehen:

  1. GROUP-Button gedrückt halten und dazu das oder die gewünschten Pads antippen.
  2. Sobald die Pads einer GROUP zugewiesen wurden, können sie gemeinsam über den jeweiligen GROUP-Fader als Submix geregelt werden.
  3. Bei gehaltenem GROUP-Button kann man die GROUP-Szene jederzeit ändern.
SHIFT + GROUP-Button löscht alle Zuweisungen der GROUP auf einmal.

PAD GROUPs sind eine tolle Einrichtung, um seine Aufnahmen für die Live Performance zu strukturieren, wobei die Trigger Pads in Stems zusammengefasst werden. Es entstehen so drei Ebenen – SAMPLER, PAD GROUP A und PAD GROUP B -, welche dann separat gehandhabt werden können, z.B. zum …

Mixen mit GROUP A und B

Ganz klassisch DJ-like zwei Tracks mixen, indem man die Trigger-Pads der GROUPs A und B über die beiden Fader in der Lautstärke überblenden kann.

Samples organisieren:

Es hilft bei der Live-Performance, wenn man die Trigger-Pads strukturiert und je nach Sound-Typ verschiedene Pad-Banks einsetzt, z.B.: Drum-Grooves in Pad-Bank A, Noises in Pad-Bank B, Bass in Pad Bank C, Melodisches in Pad Bank D usw. So navigiert man schnell zu seinen Sounds. 

Zusätzlich kann man nun in den Pad Banks bestimmte Trigger-Pads dann den Pad Groups A und B zuweisen, um diese dann als Gruppe separat in die KAOSS-Effekte zu leiten oder sie dort herauszunehmen – siehe FX Target.

Die Monitor-Funktion ist ganz klar eine Performance-Funktion – sehr hilfreich, um… 

  • Trigger-Pads zu checken, bevor man sie ins Spiel bringt,
  • das Metronom zu hören, um aus der Stille heraus eine Performance aufzubauen,
  • externe Signale vorzuhören, bevor man sie in den Mix einblendet.

Das Ganze geht am Main Mix vorbei über den internen Kopfhörer-Anschluss – und auch hier lassen sich die PAD GROUPS super einsetzen.

Um beim Sampling zum Klick einzuspielen, muss das Metronom in den GLOBAL-Funktionen aktiviert sein. Die Metronom-Lautstärke findet man im Sampling-Menü.

Metronom beim Sampling:

Das Metronom wird am Main-Out vorbei über den Kopfhörer-Ausgang ausgegeben und ist erst dann zu hören, sobald man SAMPLING aktiviert.

Mit dem Monitor-Regler stellt man die Balance zwischen Metronom-Klick und dem Main-Out ein. Dreht man den Regler nach links, wird das Metronom lauter, der Main-Mix leiser.

Metronom-Klick einstellen: 

Sollte das Metronom nicht zu hören sein, dann liegt’s entweder am Monitor-Regler, oder das Metronom ist in den GLOBAL-Einstellungen ausgeschaltet.

Um beim Live-Spielen nicht mit einer irren Lautstärke gegen den Bühnen- oder Live-Sound anzukämpfen, hilft ein Kopfhörer mit geschlossenem System, z.B. der KORG NC-Q1.
Gute Monitor-Eigenschaften hat der Korg NC-Q1: Zuverlässige Schallisolierung und im aktiven Zustand gibt es Noise Canceling und einen sehr effektiven Transperenz-Mode in stereo.

Trigger-Pad Prelistening

Beats machen ist ein ständiger Fluss: Ausprobieren, Hören, Verwerfen, erneut Ausprobieren usw. In einer Live-Performance kann das auch für das Publikum spannend sein, muss es aber nicht. Glücklicherweise gibt es beim KAOSS Replay eine Prelistening-Funktion. Damit kann man über den Monitorweg Trigger-Pads vorhören, um sie dann – auf den Punkt – in den Mix zu bringen. So geht’s…:

  1. Den MONITOR-Button gedrückt halten.
  2. Dazu die gewünschten Pads in den Monitorweg schalten (Pads leuchten weiß).
  3. Jetzt können die Pads gestartet werden, ohne dass sie im Main-Out zu hören sind.
  4. Als Abhöre wird wieder der am KAOSS Replay angeschlossene Kopfhörer genutzt.

Monitor-Mix einstellen: Mit dem Monitor-Regler kann man jederzeit die Balance zwischen Prelistening und Main-Out einstellen. Dreht man den Regler nach links, wird der Pre-Listening-Mix lauter, das Main-Out-Signal leiser im Kopfhörer.

Prelistening Pads live pushen!

Wenn die neu gewählten Trigger-Pads wie gewünscht den laufenden Beat ergänzen, müssen wir sie nur noch in den Main-Out bringen. So geht’s:

  1. Den MONITOR-Button gedrückt halten
  2. Die weiß leuchtenden Pads ausschalten.

Der Vorhör-Modus wird sofort beendet, sobald man die weiß leuchtenden Trigger-Pads antippt. In der Live-Performance kommt es natürlich besser, wenn man das rhythmisch auf den Punkt macht. Eventuell ja sogar mit BREAK eine kleine Pause einbauen und einen KAOSS-Effekt fliegen lassen – um dann mit dem gesamten Beat inklusive der neuen Loops zurückkommen.

Hilfreich dabei ist die Tastenkombination SHIFT + MONITOR, sie hebt alle aktuellen Monitor-Zuweisungen sofort auf. Aber es gibt noch eine andere Methode: Die Trigger-Pads vorher einer GROUP zuweisen und diese dann langsam einfaden – YEAH!

Prelistening für externe Signale?

Mit einem Synth am LINE-PHONO-Input während der Performance über den Monitorweg ein neues Sequenzer-Motiv entwickeln? Auch das geht, aber man muss einen kleinen Umweg gehen. Wiederum helfen uns hier die PAD GROUPS, denn diese lassen sich in die MONITOR-Funktion einbeziehen. Um den Audio-Input vorzuhören, müssen wir diesen also vorher auf eine PAD GROUP beziehen. So geht’s…:

  1. PAD GROUP Button (A oder B) gedrückt halten und dazu den LINE/PHONO-Button drücken (blinkt). Damit ist der Audio-Input der PAD GROUP zugewiesen.
  2. Jetzt den MONITOR Button gedrückt halten und dazu die zuvor für LINE/PHONO gewählte PAD GROUP antippen. Damit ist diese PAD GROUP auf den Monitor geroutet und nicht mehr im Main Out zu hören.

Jetzt kann man in Ruhe den externen Sound tweaken, um ihn dann in den Mix zu bringen. Da wir mit einer PAD GROUP arbeiten, gibt es jetzt sogar zwei Optionen.

  1. Wie schon bekannt, schaltet man die PAD GROUP aus dem Monitorweg: MONITOR Button + PAD GROUP Button.
  2. Jetzt kommt es auf die Position des PAD GROUP Faders an. Ist dieser aufgezogen, ist der externe Sound sofort im Mix. 
  3. Man kann aber auch den PAD GROUP Fader vorher auf „0“ zeihen, um dann den externen Sound kontinuierlich in den Mix zu fahren.
Dieser kleine Hack hat eine kleine Einschränkung, die man kennen sollte. Solange nämlich der Audio-Eingang auf die PAD GROUP geroutet bleibt, ist das FX TARGET-Setting für LINE/PHONO aufgehoben. Die PAD GROUP hat in diesem Moment Vorrang. Aber kein Problem: Man löst einfach die Verbindung zwischen LINE/PHONO und der PAD GROUP (PAD GROUP Button + LINE/PHONO Button) und alles performt wieder wie geplant.

Mit den komfortablen Sampling-Funktionen sind die gesampelten Loops eigentlich immer perfekt im Kasten. Dennoch gibt es nach einer intuitiven Sampling-Session immer auch Bedarf, Aufnahmen zu tweaken. Dafür bietet das KAOSS Replay wie schon erwähnt das TRIGGER PAD Edit für Sample-Start/End, LOOP, ONE SHOT und SONG.

Darüber hinaus gibt es per SHIFT + TRIGGER PAD EDIT ein paar nützliche Utility-Funktionen für Samples. In diesem Menü kann man zunächst den Inhalt der Trigger-Pads auf andere Pads bewegen (Move), austauschen (Swap) und löschen (Delete).

Die COPY-Funktion hat allerdings noch mehr zu bieten als einfach nur ein Sample von einem Trigger Pad auf ein anderes zu spiegeln. Bei dem Vorgang können Samples manipuliert werden mit Normalize (Maximum Pegel), Reverse (Umkehren) und Transpose (±12 Halbtonschritte). 

Letztere Funktion ist wirklich cool: Die Samples behalten ihr Tempo bei, sodass man sehr leicht Variationen in anderen Tonhöhen erstellen kann, die auch rhythmisch weiterhin funktionieren.

Nützliche Sample-Utilities verbergen sich in diesem etwas nüchtern gestalteten Menü: Move, Swap, Delete, Import und Copy mit Normalize, Reverse & Pitch.
Bei den Sample-Edit-Funktionen handelt es sich um Offline-Prozesse. Das heißt: Währenddessen ist die Wiedergabe nicht möglich und alle Trigger-Pads stoppen. Möchte man dennoch mal während der Performance ein Sample z.B. Pitchen, dann kann man dafür einen der KAOSS-Effekte und RESAMPLING nutzen.

Außer Sampler und Effektgerät ist das KAOSS Replay auch MIDI-Controller. Sobald andere MIDI-Instrumente im Spiel sind, sollte man diesem Kapitel besondere Aufmerksamkeit schenken. Denn komplexe Instrumente können u. U. Dinge tun, die man eigentlich nicht geplant hatte. Besser also, wenn man hier weiß, was man tut.

MIDI-Control: MIDI Filter

Die gute Nachricht: KAOSS Replay bringt alle Funktionen mit, um es mit anderem Equipment perfekt zu verzahnen. Die Synchronisierung des KAOSS Replay zu einer externen MIDI-Clock ist da nur eine Variante. 

Möchte man keine Überraschungen erleben mit unpassenden Controller-Daten (beispielsweise durch die Regler eines Synthis), dann kann man solche Dinge per MIDI-Filter in den Settings des KAOSS Replay vermeiden. Diese Settings sollte man ebenso ausgangsseitig vornehmen, denn das KAOSS Replay kann ebenso verschiedenste MIDI-Daten senden.

Sobald am MIDI-Ausgang andere Instrumente verbunden sind, sollte man MIDI-Noten und MIDI-Controller zunächst deaktivieren.

MIDI-Control: Synth-Steuerung

Glücklichweise lassen sich die MIDI-Controller auch gezielt zuweisen, wenn man das Touch-Pad des KAOSS Replay auch dazu verwenden möchte, andere Geräte per XY-Steuerung zu beeinflussen. Sehr coole Sache: Man könnte so z.B. bei einem Synth Dinge wie Filter Cutoff und Resonance oder etwa die Oszillator-Tonhöhen für Ring- und Crossmodulation steuern, während im KAOSS Replay dann dieser Sound gleichzeitig durch die Echtzeit-Effekte geshreddet wird. Sehr komplexe Sound-Manipulationen sind damit möglich.

Wichtige Grundeinstellung dafür ist: Unter MIDI-Filter muss bei CONTROLLER ein Häkchen gesetzt werden, wie im Bild unten gezeigt wird.

Das Touch-Pad als MIDI-XY-Controller: Die MIDI-Controller (34/35) kontrollieren die Tonhöhen von VCO 1&2 beim mInilogue xd. Diese Pitch-Effekte gleichzeitig überlagert mit den KAOSS-Effekten zu spielen, erzeugt die krassesten Sound-Moves.

MIDI-Control: MIDI Controller zuordnen

Im Global-Menü muss man dafür schon ein bisschen weiter nach unten scrollen – bis zum Menüpunkt „MIDI Message Assignment“. Hier trifft man sogleich auf die wichtigsten Settings des Touch-Pads, welches seine Aktionen für die X- und Y-Achse auf den Controllern #CC12 und #CC13 ausgibt. Man kann diese Einstellungen jedoch anpassen.

Mit einer Tap-Tempo-Funktion an Bord ist das KAOSS Replay die perfekte MIDI-Clock-Zentrale im Setup, um z.B. Drumgrooves, Step-Sequenzer und Arpeggiatoren in seinem Synth-Setup zu takten.

Tap Tempo

Praktisch beim Spielen in Bands und Improv-Ensembles. Sobald Loops und Sequenzen im Spiel sind, braucht man eine Tempo-Kontrolle, die man jederzeit anpassen kann. Das kann man während des Gigs spontan machen: Tempo mittappen und alle im Setup per MIDI-verbunden Geräte laufen zum KAOSS Replay in Sync.

ALIGN

Auch diese Funktion hilft, im Band-Kontext die Kontrolle über seine Loops zu behalten. Mit SHIFT + TAP werden alle aktiven Loops auf die „Eins“ zentriert.

Das KAOSS Replay sendet nur MIDI-Clock, nicht aber Transport-Funktionen (Start, Stop, Continue). Für eine spontane Live-Performance ist das von Vorteil, denn es laufen nicht gleich alle Maschinen auf einmal los. Man kann jedes Gerät dann einstarten, wenn man es braucht – und doch läuft alles synchron zum Beat.

Ein Supertool für die Live-Performance sind die HOT CUES. Sie ersparen einem viel Arbeit mit langen Samples, da man bis zu 12 alternative Start-Punkte definieren kann. Außerdem erweitern die Hot Cues das KAOSS Replay mit sehr coolen Remix- und Break-Beat-Möglichkeiten. 

HOT CUES definieren

Das Ganze lässt sich intuitiv während der Performance machen: 

  1. Den HOT CUE Button gedrückt halten und dazu das gewünschte TRIGGER PAD antippen. 
  2. Während die Aufnahme läuft, kann man nun einfach über die 12 Favorite-Buttons die Cues on the fly eintippen.
  3. Gesetzte HOT CUE Buttons leuchten fortan rot und können auch sofort genutzt werden, um das Sample zu starten.
Mit HOT CUES Remixen und Beats in Segmente zerlegen – ein Mega-Feature des KAOSS Replay! Jeder Hot Cue repräsentiert einen individuellen Start-Punkt.   
Man muss dabei gar nicht 100%ig perfekt arbeiten, denn man kann die live gesetzten Cue Punkte im Display später noch fine tunen.

Und das Großartige an der Sache: HOT CUES lassen sich für jedes der 128 Trigger-Pads individuell definieren. So holt man wirklich das Maximum aus seinen Aufnahmen heraus, ohne auch nur ein einziges Sample aufwendig zu kopieren, schneiden, trimmen zu müssen.

Spontan gesetzte Start-Punkte kann man im HOT CUE Edit fine tunen. Wenn man das während der Loop-Wiedergabe macht, ergeben sich allein damit schon tolle Sample-Shredding-Sounds.

HOT CUES EDIT

HOT CUES sind eine gute Möglichkeit, um Loops mit Offsets zu spielen, so dass sie u.a. gegen den Beat laufen. So etwas geht grundsätzlich auch im TRIGGER PAD EDIT. Aber: Dank Hot Cues kann man seine Aufnahmen im originalen Zustand belassen und erstellt einfach ein paar alternative Startpunkte – viel flexibler, viel kreativer. 

Überhaupt sollte man nicht die Chance ungenutzt lassen, selbst das Cue-Finetuning kreativ zu nutzen. Man kann das während der Wiedergabe machen und erzeugt Sample-Shredding-Sounds vom Allerfeinsten. Hot Cues sind der Shit!

ZUM PRODUKT:

KAOSS Replay

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