Das volca-Land wächst und gedeiht wie man es sich nur wünschen kann.

Nach dem volca sample, volca fm und volca kick rundet nun der lang erwartete volca mix die Auswahl dieser kompakten und leistungsfähigen Geräteserie ab.

volca_mix_grafik

Wer mehr als einen volca, oder gar eine kleine Sammlung dieser Geräte sein Eigen nennt, kennt das Problem: Mehrere Netzteile und ein Mischpult sind Pflicht, will man alle gemeinsam betreiben.

Mischen plus+

Im dezenten schwarz und den gewohnten kompakten Ausmaßen, präsentiert sich der volca mix.

Direkt ins Auge fallen die Lautsprecher links und rechts unten im Gerät, die gut geschützt von der Alu-Front, als zuschaltbare Mini-Monitore dienen. Man darf von den Winzlingen natürlich keine Bassgewalten erwarten, aber in einer Bühnensituation erweisen sich die kleinen Speaker als bestens geeignet um Stereobreite, Mix und Effektanteil zu beurteilen.

Das Problem der Stromversorgung für zusätzliche volcas, löst der volca mix elegant mit drei Stromversorgungs-Ausgängen, samt passender Kabel und potentem Netzteil, die zum Lieferumfang gehören.

Der kompakte Mixer verfügt über insgesamt vier Eingänge. Davon sind Eingang 1 und 2 Mono-Inputs, während Input 3-4 und der Aux-Input Stereo ausgelegt sind. Jeder der drei regelbaren Kanalzüge verfügt über eine LO/HI-Cut Klangregelung, einen Send-Regler, einen sanft laufenden Fader, sowie einen Mute-Taster der bei Aktivierung blau leuchtet.

In der rechter Hand gelegenen „Master-Sektion“ finden sich einige Funktionen, die gängige Klein-Mischpulte nicht zu bieten haben.

Da ist zunächst der WIDTH-Regler, mit dem auch Mono-Signale eine präzise einstellbare stereofone Basisbreite bekommen.

Zusätzlich gibt es eine Dynamik-Sektion mit regelbarer Attack-Zeit. In Kombination mit dem Pegel der einzelnen Kanäle lässt sich hier das dynamische Verhalten nuanciert einstellen. Die Auswahl geht von dezenter Kompression bis zu kräftigem Pumpen. Mit dem Kanal-Fader und z.B. einem kräftigen Bassdrum Signal am Eingang, lässt sich die mit DYNAMIK und SPEED eingestellte Kompressionswirkung gezielt kontrollieren.

Effekte integrieren

Dank SEND-Regler pro Kanal, SEND-OUT und AUX-IN, ist die Integration eines Effektgerätes, wie z.B. das KAOSS-pad 3+ oder das KAOSS-Pad Mini 2 direkt möglich. Diese intuitiv zu bedienenden FX-Geräte, erzeugen vielfältige dynamische Effekte quasi mit dem Zeigefinger auf dem X-Y Pad.

Neben dem volca-üblichen Kopfhörerausgang ist der kleine Mixer auch mit Cinch-Ausgängen einer Pegelanzeige und einem VOLUME-Regler für den Gesamt-Pegel ausgestattet.

Ein weiteres, ganz besonderes Feature, das allen angeschlossenen volcas zugutekommt, ist der TEMPO-Regler samt BPM-Anzeige und START-Button. Damit lassen sich alle volcas, oder auch eine electribe 2, die in der Sync-Kette hängen, gemeinsam starten und stoppen und das Song-Tempo bestimmen.

FM-Synthese im Taschenbuchformat

Eine kleine Sensation, war die Vorstellung des volca-FM.
Das Erscheinungsbild mit den typischen Farben des ikonischen FM-Synthesizer der 80er Jahre, lies bereits ahnen wohin die Reise geht: Der volca fm ist DX-7 kompatibel! Das heisst, alle je für diesen Synthesizer programmierten Sounds sind nun verfügbar, ohne den Platz eines Synth-Boliden zu beanspruchen.

Dabei lassen sich sogar sämtliche Parameter eines Klanges direkt am
volca fm editieren. Zum „deep editing“ ist es allerdings sinnvoller einen Computer-gestützten Editor zu nutzen. Universell einsetzbar ist hier das Plugin Dexed (https://asb2m10.github.io/dexed/), das für Mac und PC im VST/AU Format frei verfügbar ist.

KORG volca fm
Kompakt und DX-7 kompatibel: der volca fm

Die Feinabstimmung eines Sounds aber, ist dank einiger Makro-Regler am volca fm bequem und zielführend. Mit Fadern für TRANSPOSE und VELOCITY, sowie dedizierten Reglern für ATTACK und DECAY von Modulatoren und Carriern, sowie dem LFO, hat man schnell die passende Klangnuance gefunden. Sehr praktisch: die ATTACK- und DECAY-Regler haben eine Mitten-Rastung, durch die man leicht zur Grundeinstellung des Sounds zurück findet.

Ziemlich üppig ausgestattet und etwas anders konfiguriert als bei anderen volcas, ist der Sequencer. Es lassen sich nicht nur 16 Steps pro Sequenz, samt Motion-Sequenz diverser Parameter aufzeichnen, sondern auch ungewöhnliche Timing-Varianten erstellen. Werden weniger als 16 aktive Steps benutzt, kann mittels der Warp Active Step-Funktion, die Wiedergabezeit wieder auf die Länge von 16 Steps ausdehnen. Längere Sequenzen mit bis zu 256 Steps, sind mit der Pattern-Chain Funktion möglich: Bei gedrückt gehaltener MEMORY-Taste einfach die gewünschten Sequenzen auswählen.

Besonders interessante Effekte lassen sich mit der Kombination von Arpeggiator und Sequencer erzielen.

Der richtige Kick

Das Finetuning der Bassdrum bringt ihn manchmal erst, den besonderen Kick. Der volca kick bietet direkten Zugriff auf alle klangformenden Parameter. Somit wird die Editierung der perfekt passenden Bassdrum zum reinen Vergnügen.

KORG volca kick
Macht nicht nur als flexibler Bassdrum-Synth eine gute Figur: der volca kick

Das Herzstück des Ganzen ist einmal mehr der grossartige Tiefpass-Filter (Rev 1) des MS-20. Er kommt hier, in voller Resonanz betrieben, als Oszillator zum Einsatz. Zusammen mit der Bend Hüllkurve (BEND, TIME) als MS-20 RESONATOR bildet er den „Klangkörper“.

Für den richtigen Kick-Anteil sorgt die PULS-Abteilung, mit COLOR- und LEVEL-Regler. Die rechts daneben zu findende AMP-Sektion, formt mittels einer ATTACK- DECAY-Hüllkuve den Lautstärkeverlauf – und damit entscheidend den Grundcharakter der Bassdrum. Hier geht es um das Einschwingverhalten, von direkt bis sanft und darum wie trocken oder bauchig die Bassdrum klingt.

Mit DRIVE und TONE schließlich, kann der Sound kräftig verdichtet und im oberen Frequenzbereich mit einem 12 dB Tiefpassfilter abgerundet werden.

Mit all diesen Parametern lassen sich unzählige Kick-Variationen erzeugen. Von hart bis zart, von boomy zu knochentrocken sind alle Varianten einer durchsetzungsfähigen Kickdrum am Start und im direkten Zugriff.

Alle Parameter sind zudem MIDI-Controllern zugewiesen (CC 40 – 49) und können daher auch dynamisch, beispielsweise von einem externen Sequencer gesteuert werden oder auch mittels der Motion-Sequenz Funktion intern aufgezeichnet werden.

Der volca kick ist aber nicht nur ein reiner Bassdrum Synthesizer, sondern macht auch als Sub-Bass Synth eine glänzende Figur. Dazu regelt man den Puls-Anteil ganz heraus, formt den Klangkörper mit ATTACK, DECAY, DRIVE und TONE und spielt den Basslauf auf dem internen oder einem externen Keyboard über den MIDI-Eingang ein.

Damit nicht genug! Mit der speziellen TOUCH FX Funktion, lassen sich Effekte wie Rolls, Oktav-Anhebungen, Bend-Reverse oder Slide-Effekte direkt über die Touch-Tastatur erzeugen.

Setup-Möglichkeiten

volca setup electribe kombi
Auch die Electribe passt gut ins Setup. Soll sie vom volca mix gesteuert werden, muss der CLOCK-MODE (GLOBAL 3/20) auf EXTERN gestellt werden.

Auch wenn der volca mix vor allem für den Einsatz im Quartett mit drei weiteren volcas konzipiert wurde, kann er auch in Kombination mit anderen KORG-Geräten glänzen.

Das mitgelieferte Netzteil stellt souveräne 1,7 Ampere zur Verfügung und kann daher auch eine electribe 2 oder den beliebten Monotribe mit Strom versorgen.

Beide integrieren sich, dank der Sync-Anschlüsse bestens in das vom
volca mix kontrollierte Groove-Geschehen. Bei der Electribe muss dafür allerdings der CLOCK-MODE (GLOBAL 3/20) auf EXTERN gestellt werden.

volca serie setup
Als Effektgerät an den SEND- und AUX IN-Anschlüssen, macht sich ein KAOSS-Pad besonders gut. Fürs ultra-kompakte Set, bietet sich das KAOSS-Pad Mini 2 an.

Misch- und Steuerzentrale

Von vielen volca-Fans lang erhofft, gibt es ihn nun, den „Mixing Link“. Statt jedoch nur einen gewöhnlichen Mixer anzubieten, hat KORG den Neuen gleich mit den passenden, volca-spezifischen Zutaten ausgestattet. Die Stichworte sind Stromversorgung, Sync- und Start-Möglichkeiten, Dynamik und Stereobreite.

Das perfekte Gerät also, um das heimische volca-Trio zum Quartett zu erweitern und wohl auch nicht der letzte volca mit dem uns KORG beglücken wird!

Live performance with volca mix and Tony Horgan

Zum Produkt:

volca mix

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